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Christliche Gedanken und Gebete
Gottes Botschaft
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Trost in der Angst - Gethsemane
Jesus war in einem Garten in der Nähe von Jerusalem. Er hatte große Angst. Er wusste, dass ihm der Tod bevorstand und auch von den Folterungen und den Schmerzen auf dem Weg dahin. Alternativen standen vor seinen Augen: es hätte auch anders kommen können, vielleicht wäre ein anderer Weg möglich?
Ein Engel kam und stärkte ihn. Ihm war jetzt klar, dass Gott ihn auf den harten Weg schicken wollte. Nichts würde ihm erspart bleiben. Sein Vater würde ihn aber nicht ohne Stärkung gehen lassen. So konnte Jesus einwilligen, das Beste zu tun.
Vielleicht haben Sie eine Operation vor sich – oder ein Verwandter oder ein Freund. Im Abendmahl sollen sie neue Kraft erhalten, das Notwendige zu wagen. Trinken Sie aus dem Kelch und glauben Sie, dass sie den notwendigen, bitteren Weg nicht allein gehen müssen.
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Beistand im Martyrium - die Folter
Jesus wurde von den Soldaten gefoltert. Das gehörte wohl zum Prozess dazu. Es war sozusagen der normale Lauf der Dinge, in einem Verfahren, in dem ein Mensch wie Vieh behandelt wurde. Er, der nie jemanden klein und erbärmlich gemacht hatte, musste die Demütigung ertragen.
Er hat es ja vorausgesehen und schon in der Bergpredigt den Rat gegeben, bereit zu sein, die Ungerechtigkeit zu erdulden. Er bleibt konsequent, was er anderen predigt, ist er bereits selbst zu tun, selbst auf sich zu nehmen.
Jeden Tag werden viele Menschen um ihres Glaubens willen gefoltert, manche sogar getötet. Das hat etwas mit konsequenter Nachfolge zu tun. Wenn wir den Kelch in Händen halten, sollen wir uns auch an die Schwestern und Brüder erinnern, die wie Jesus gequält und misshandelt werden. Das Abendmahl ist ein Zeichen der Solidarität und will uns Mut zu eigener Konsequenz machen.
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Wahrheit in der Verspottung – die Auspeitschung
Die Soldaten nahmen sich Zeit, Jesus zu verspotten. Sie wollten ihren Spaß mit Jesus haben. Er bezeichnet sich als König der Juden, so hatten sie gehört. Da wollten Sie doch mal zeigen, was sein Königtum wert ist. Ein Mantel in der Farbe Purpur wurde gefunden, eine Spottkrone aus Dornzweigen war schnell gebunden. Jesus hatte nie jemandem etwas zu leide getan, aber das war den Folterknechten egal: „Spaß muss sein. Wer sowieso schon unter die Räder gekommen ist, den treten wir noch tiefer in den Dreck.“
Die Wahrheit bleibt, Jesus ist auch im Leiden König. Er nimmt auf sich, was sein Schicksal ist. Er weicht davor nicht zurück. Er wird die Menschen nicht verlassen, die von anderen verstoßen werden.
Selbst wenn ich mich mutterseelenallein fühle: Jesus bleibt an meiner Seite. Er weiß wie's mir geht, er hat es selbst erfahren. Wenn andere mir hart zusetzen und ich mich schwach und elend fühle, will er mich stärken. Damit kann ich mich beim Trinken aus dem Kelch trösten.
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Miteinander Leid tragen – der Kreuzweg
Vom Gefängnis zum Kreuzigungshügel soll Jesus sein Kreuz schleppen. Er soll noch einmal öffentlich gedemütigt werden: seht her, das geschieht mit denen, die sich gegen uns stellen. Frauen begleiten seinen letzten Gang mit Tränen und mit Klagen. Als er unter dem Kreuz zusammenbricht, hilft ein Mann, den sie vom Wegesrand aufgegabelt haben: Simon von Cyrene.
Sie alle konnten nichts mehr tun, denn es war Jesu Wunsch, den Weg des Leidens bis an sein Ende zu gehen. Und dennoch ist es gut, dass Jesus nicht alleine gehen muss. Es sind welche dabei, die fühlen mit ihm. Denen zerreißt sein Schicksal das Herz. Sein Leiden ist Ihnen nicht gleichgültig.
Unser Leiden verfliegt nicht einfach im Wind. Worte der Klage, laut oder leise gesprochen werden gehört. Wenn wir den Kelch einander weiterreichen, sind wir auch eine Leidensgemeinschaft. Es gibt da eine Solidarität, die reicht tief bis ins Leiden Jesu selbst. Auch darin sind wir Brüder und Schwestern, damit wir miteinander, füreinander das Leiden tragen. |
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Er liebt mich bis in den Tod – die Kreuzigung
Jesus wird ans Kreuz gehängt, damit er stirbt. Um ihm die Qual härter und länger zu machen, wird er genagelt. Von den vielen, die in guten Zeiten bei ihm waren, sind nur noch wenige zu sehen. Der Blick Jesu richtet sich auf seine Mutter und seinen Lieblingsjünger. Er will, dass sie nach seinem Tod füreinander da sind.
Jesus sorgt für uns. Der Gerechte ist gestorben, damit wir Ungerechte nicht unter der Macht der Sünde zusammenbrechen müssen. Er hat sich für uns als Lösegeld gegeben, der Tod hat keinen Anspruch mehr, uns auf ewig in den Fängen zu halten.
Warum musste er sterben? Warum das Lösegeld? Warum fordert Gott den Tod seines Sohnes? Wie ist das mit der Barmherzigkeit? Kann ich das alles glauben? Fragen für mehr als ein ganzes Leben. Das Sterben Jesu für uns bleibt letztlich ein Geheimnis. Es ist das Geheimnis von Gottes Liebe. Damit wir bei allem Fragen nicht völlig austrocknen, hat Jesus uns den Kelch seines Blutes gespendet. Wir können daraus trinken und uns so nach und nach dem Geheimnis Gottes nähern.
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Ewiges Leben für alle - die Auferstehung
Jesus ist auferstanden. Im Kelchbild ist er von einem Heiligenschein besonderer Form umgeben, der Mandorla. Sie ist ein Symbol dafür, dass er der wunderbare Herrscher über die ganze Welt ist. So wendet er sich den Frauen am Grab zu. Er grüßt Sie und zeigt zugleich die Nagelverletzung in der rechten Hand. In der linken, der Herzenshand trägt er den Richterstab. Denn hält er den Grabeswächtern hin.
Es ist alles geschehen, was wir für das ewige Leben brauchen. Jesus hat den Durchbruch geschafft, mit ihm ist die Tür zum Leben weit geöffnet. Das neue Leben ist so überwältigend, dass wir es oft nicht begreifen – wie die Jünger am Ostermorgen. Wir wollen nicht recht glauben, dass dieses wunderbare Geschenk wirklich uns gilt.
Im Abendmahl nehme ich Schluck um Schluck. Der Wein dringt in mich ein und wird zu einem Teil von mir. So will ich, dass Jesu neues Leben zu einem Teil von mir wird. Nach und nach soll es mich durchdringen und mich ändern. Ich will es glauben lernen, jeden Tag ein bisschen mehr, mit jedem Abendmahl ein bisschen besser.
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