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ANTOINE DE SAINT-EXUPÈRY |
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Kapitel XVIIDie großen Leute werden Euch das freilich nicht glauben. Sie bilden sich ein, viel Platz zu brauchen. Sie nehmen sich wichtig wie Affenbrotbäume. Gebt ihnen also den Rat, sich’s auszurechnen. Sie beten die Zahlen an, das wird ihnen gefallen. Aber ihr sollt Eure Zeit nicht damit verlieren. Es ist zwecklos. Ihr habt Vertrauen zu mir. Einmal auf der Erde, wunderte sich der kleine Prinz, niemanden zu sehen. Er fürchtete schon, sich im Planeten geirrt zu haben, als ein mondfarbener Ring sich im Sande bewegte. »Gute Nacht«, sagte der kleine Prinz aufs Geratewohl. »Gute Nacht«, sagte die Schlange. »Auf welchen Planeten bin ich gefallen?« fragte der kleine Prinz. »Auf die Erde, du bist in Afrika«, antwortete die Schlange. »Ah! ... es ist also niemand auf der Erde?« »Hier ist die Wüste. In den Wüsten ist niemand. Die Erde ist groß« sagte die Schlange. Der kleine Prinz setzte sich auf einen Stein und hob die Augen zum Himmel. »Ich frage mich«, sagte er, »ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den seinen wiederfinden kann. Schau meinen Planeten an. Er steht gerade über uns... Aber wie weit ist er fort!« »Er ist schön«, sagte die Schlange. »Was willst Du hier machen?« »Ich habe Schwierigkeiten mit einer Blume«, sagte der kleine Prinz. »Ah!« sagte die Schlange. Und sie schwiegen. »Wo sind die Menschen?« fuhr der kleine Prinz endlich fort. »Man ist ein bißchen einsam in der Wüste...« »Man ist auch bei den Menschen einsam«, sagte die Schlange. Der kleine Prinz sah sie lange an. »Du bist ein drolliges Tier«, sagte er schließlich, »dünn wie ein Finger...« »Aber ich bin mächtiger als der Finger eines Königs«, sagte die Schlange. Der kleine Prinz mußte
lächeln.
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