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„Sprache der Unmittelbarkeit“

Papst Johannes Paul II. als Schriftsteller

Schon in seiner Jugend war Karol Wojtyla der Literatur und dem Theater eng verbunden. Vor seinem Eintritt ins Priesterseminar gehörte er einer Theatergruppe an. Unter dem Namen Andrzej Jawien schrieb er Gedichte und Theaterstücke (”Der Bruder unseres Gottes”, ”Der Laden des Goldschmieds”, ”Strahlung des Vaters”). Im März 2003 veröffentlichte Papst Johannes Paul II. einen Gedichtband: „Römisches Triptychon“.

Katholisch.de hat sich am 10.08.04 mit Frau Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, und ihrem Mann, Prof. Hans-Bernhard Wuermeling, über das literarische Werk des Papstes unterhalten.

Katholisch.de: Was ist das Besondere an dem Gedichtband „Römisches Triptychon“?

Gerl-Falkovitz: Das Besondere ist, dass wir seit mehr als 500 Jahren zum ersten Mal wieder einen Papst haben, der sich auch als Dichter zeig. Der letzte war Pius II. um 1450. Dass ein Papst sich überhaupt in diesem kritischen Feld der Literatur äußert, das ist schon etwas Besonderes. Und der tut es auch sehr gut!

Katholisch.de: Papst Johannes Paul II. hat  einmal gesagt, dass er keine Gedichte mehr schreiben wird, das Kapitel sei abgeschlossen – dann ist aber trotzdem ein neuer Gedichtband erschienen – wie erklären Sie sich das?

Gerl-Falkovitz: Ich denke, dass ein Mann wie Papst Johannes Paul II. unter einer besonderen Inspiration steht. Er hat wohl selbst nicht mit der speziellen Begabung, die er hat, gerechnet. Das „Römische Triptychon“ stellt auch eine Art Testament vor, weil er sich auf die nächste Papstwahl nach seinem Tod bezieht. Das verleiht dem Ganzen einen erstaunlichen Akzent.  Solche Inspirationen, solche Vermächtnisse kann man nicht intellektuell unterdrücken. Es war ihm offensichtlich wichtig, seine Gedanken zu Wort zu bringen. Und dies nicht in einem offiziellen Dokument, sondern in einer persönlichen Aussage.

Katholisch.de: Wovon handeln die Gedichte?

Gerl-Falkovitz: Es sind im ganzen drei Teile, verklammert durch zwei Worte: Das Wort „staunen“ und das Wort „Schwelle“: beides Schlüsselworte.
Da ist zunächst einmal das Staunen vor der Natur. Dann kommt das Staunen über die Sixtinische Kapelle, also über die Kultur ins Spiel. Dann geht es um die Geschichte Abrahams, also um ein „Ausziehen“, das gläubige Verlassen der Herkunft. Der Bezug auf die Opferung des Sohnes durch den Vater am Ende holt das Alte Testament ein: durch eine Übersteigerung des Opfers des Vaters. In diesem Sinne sind die Gedichte poetische Visionen.
Wir haben also Natur, Kultur und das Wort des Alten und des Neuen Testamentes visionär zusammengespannt. Das ist ein unglaublich schöner Bogen!

Wuermeling: Im zweiten Teil, in dem Michelangelos Fresken behandelt werden, schreibt der Papst ein Nachwort, einen Epilog. In diesem Nachwort wird er außerordentlich persönlich, indem er die Papstwahl nach seinem Tod unter die Bilder des Jüngsten Gerichtes stellt. Viermal sagt er den Satz: „Alles liegt nackt und bloss unter seinen Augen.“ Der Papst mahnt also die Kardinäle im Konklave, dass auch sie nackt und bloss vor Gottes Augen stehen, wenn sie ihre Wahl treffen. Sie sollen sich in der Mitte sehen, zwischen dem ersten Anfang und dem Untergang der Welt.

Katholisch.de: Sind die Gedichte ganz persönliche Glaubenszeugnisse – oder stammen sie von einem Ghostwriter – was vermuten sie?

Wuermeling: Von einem Ghostwriter - das glaube ich im Leben nicht. Der Papst hat zwar gesagt, das Dichten hätte bei ihm aufgehört, aber wir haben ja Faksimiles dieses Gedichtbandes  in seiner Handschrift. Von einem Ghostwriter kann nicht die Rede sein! Zum Beispiel die Tatsache, dass es mit dem Bergbach anfängt: Papst Johannes Paul II. ist ja ein Bergbegeisterter, und das Bild des Baches ist für ihn ein sehr persönliches Bild. Dieser erste Teil der Gedichte ist etwas, das für jeden, ob gläubig oder nicht, von Bedeutung sein kann. Es ist der Mensch, der staunt.

Gerl-Falkovitz: Ganz genau. Wir kennen die alte Aussage vom Menschen als Krone der Schöpfung. Der Papst macht diese hier anschaulich. Der Bach weiß von sich selbst nichts, die Schöpfung erhält ihre Transparenz erst im Bewusstsein des Menschen. Das heißt, die Schöpfung erhält ihren Sinn nur durch die Betrachtung des Menschen. Die Schöpfung ist also für das Staunen des Menschen geschaffen.

Das macht das Gedicht auch so provokativ. Heute wird die Schöpfung eher zur blossen Natur, zum Regelsystem, zur Kausalität degradiert. Das Staunen hat also eine anthropologische Aussage: der Mensch ist da, um zu staunen! Damit schließt Johannes Paul II. an die antike Vorgabe an,  denn die wesentliche Qualität des Philosophen ist das Staunen.

Katholisch.de: Die Gedichte sind ja im Original auf Polnisch…?

Gerl-Falkovitz: Ja, und das ist das Schwierige. Die deutsche Übersetzung, die im Herder Verlag erschienen ist, ist etwas holprig. Gerade Lyrik muss aber in der Übersetzung stimmen, sonst trifft man den Ton nicht:  Insofern ist es schade, dass wir kein Polnisch können! Lyrik hängt fast exklusiv an der sprachlichen Melodie. Wenn man das „Römische Triptychon“ liest, kann man es formal nur schwer als Gedicht einordnen. Es ist reimlos, es hat keine bestimmte Zeilenlänge, etc. Man müsste es eigentlich im Urtext lesen, um den Wohllaut hören zu können, der sicherlich darin ist.

Katholisch.de: Merkt man auch anderen Schriften die „literarische Handschrift“ des Papstes an?

Gerl-Falkovitz: Ja, das ist zum Beispiel so bei dem Apostolischen Schreiben über die Würde der Frau „Mulieris dignitatem“ aus dem Jahr 1988. Dieses Schreiben stammt aus der Hand des Papstes, das hat man genau gemerkt.  Es finden sich dort nämlich einige lyrische Passagen, vor allem am Anfang und am Ende. Er greift auf Zitate von Dichtern zurück. Zudem benutzt er poetische Bilder, er spricht von der Frau als Säule der Kirche und von „Salbenträgerinnen“. Normalerweise haben wir bei solchen Dokumenten einen spröden, lehramtlichen Ton. Das ist in diesem Fall nicht so, man merkt, dass hier sein eigenes Herz schlägt, und das nimmt man ihm auch ab.

Katholisch.de: Was motiviert einen Papst, Gedichte zu schreiben?

Wuermeling: Offenbar war es ihm ein inneres Bedürfnis, etwas auszusagen. Es hängt sicherlich auch damit zusammen, dass er seinen Tod vor Augen sieht, er beschreibt die Situation nach seinem Tod und will den Menschen noch etwas zurufen. Sie sollen sehen, dass sie zwischen dem Ursprung und dem Ende stehen.  Ich halte es für eine Art geistliches Testament; das zu Ende gehende Leben in ihm verlangt, dass er das noch einmal zum Ausdruck bringt.

Gerl-Falkovitz: Ich könnte auch vermuten, dass er, der den Krieg erlebt hat, eine ganz besondere Feinfühligkeit hat, für das Leid und die Abgründigkeit des menschlichen Versagens. Ich denke, Johannes Paul II. hat einen ausgesprochenen Blick für den einzelnen Menschen. In diesem Sinne ist das Sprechen in Gedichten eine ganz besondere Mitteilung. Der Papst möchte anrühren, den Einzelnen in eine Erschütterung bringen. Dichtung ist etwas anderes als ein Lehrschreiben! Dichtung ist die Sprache der Unmittelbarkeit. Das mag der Grund sein, weswegen er neben den offiziellen Schreiben immer wieder die Sprache der Unmittelbarkeit sucht.

Katholisch.de: Wenn die Öffentlichkeit über Papst Johannes Paul II. spricht, kommen viele verschiedene Aspekte zur Geltung: der Medienpapst, der Papst, der zum Zusammenbruch des Kommunismus beigetragen hat, etc. Wird der Aspekt: Der Papst als Schriftsteller auch in Erinnerung bleiben?

Gerl-Falkovitz: Ich bin ziemlich sicher, dass das eine Seite an ihm ist, die sich auf die lange Sicht noch deutlicher abzeichnen wird. Jeder Papst publiziert Dokumente, deren Aktualität aber später versinkt.  Aber diese ganz persönliche Sprache bleibt, auch außerhalb dieser Veralterungen. Wir können Gedichte nach 3000 Jahren noch lesen. Es hängt auch an der Frage, ob in den Übersetzungen der richtige Ton getroffen wird. Ich würde mir wünschen, dass die Gedichte des Papstes einmal einen kongenialen Übersetzer finden. Und wenn das gelingt, könnte ich mir vorstellen, dass diese Facette im Gesicht von Johannes Paul II. nachfolgenden Generationen in Erinnerung bleibt. Es ist eine kulturüberspannende Sprache, die er hier spricht. Über zeitbezogene Aussagen reicht das literarische Werk hinaus, das ist das Besondere.

Katholisch.de: Was fasziniert Sie an den Gedichten von Papst Johannes Paul II.?

Gerl-Falkovitz: Es ist nicht einfach nur Naturlyrik, es sind nicht nur Anmutungen. Man merkt an den Gedichten, dass der Papst ein Mann des Gedankens ist. Er kommt ja aus der Philosophie, hat eine klare philosophische Ader. Mir gefällt diese Mischung von Reflexion und ursprünglicher Bildlichkeit. Es ist eine philosophische Dichtung. Das Durchdringen von Gedanke und Bild, das gefällt mir sehr gut.

Wuermeling: Die geistliche Lyrik vor Bildern, das ist das Faszinierende.

Interview: Anke Bohmann



Ostpolitik Johannes Paul II. beschleunigte den Umbruch in Europa

Vatikanstadt (KNA) Radikale Kurswechsel sind im Vatikan eher unüblich. Die ersten Neuerungen nach dem Amtsantritt von Johannes Paul II. vor 25 Jahren betrafen vor allem Stil und Formales: Der dynamische Pontifex nutzte für seine Mission Düsenjets und neue Kommunikationswege. Er machte Schluss mit überholten Floskeln und höfischem Protokoll, trieb auch als Kirchen-Chef noch Sport und überraschte die Öffentlichkeit mit aufsehenerregenden Gesten. Ansonsten knüpfte Johannes Paul II. in vielem an die Linie seiner Vorgänger an - freilich nicht in der Ostpolitik.

Sehr bald modifizierte der Papst aus Polen die gerade in Deutschland nicht unumstrittene Linie der vatikanischen Ostpolitiker um Erzbischof Agostino Casaroli. Diese wollten mit Kompromissen, kleinen Zugeständnissen und manchen Opfern der Kirche das Überleben unter kommunistischer Herrschaft sichern.
Johannes Paul II. schlug eine härtere Gangart ein, machte die Ostpolitik zur Chefsache, Casaroli stieg zum
Kardinal-Staatssekretär auf.

Die kirchliche Neuordnung in der DDR, die die deutsche Trennung auch kirchlich sanktionieren sollte und die unter Paul VI. kurz vor dem Abschluss stand, verschwand für immer in der Schublade. Dagegen forderte Johannes Paul II. die Regierungen in Ungarn und der Tschechoslowakei, in Jugoslawien und auf dem Baltikum öffentlich heraus. Er mahnte Religionsfreiheit an, sprach den bedrängten Christen im kommunistischen Europa Mut zu. Bei mehreren großen Kirchen-Jubiläen "drohte" er mit seinem Besuch -
etwa bei den Agnes-Feiern in Prag oder dem Kasimir-Jubiläum in Litauen. Die Ausladungen waren ein Gesichtsverlust für die Potentaten. Zugleich beteiligte sich der Vatikan intensiv an den KSZE-Verhandlungen. Er drängte darauf, dass in der Helsinki-Schlussakte bei den zu garantierenden Menschenrechten und Grundfreiheiten hinzugefügt wurde: "..., einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit".

Zentrale Rolle der neuen "Ostpolitik", die weniger revolutionär als evolutionär angelegt war, spielten die Papstreisen nach Polen. Sein erster Heimatbesuch im Juni 1979 war ein Triumphzug. Johannes Paul II. stärkte das Selbstbewusstsein seiner Landsleute. In der beginnenden Aufbruchstimmung um die Gewerkschaft "Solidarnosc" unter Arbeiterführer Lech Walesa propagierte er die katholische Soziallehre als dritten Weg zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Auch unter dem Kriegsrecht sprach er den Polen bei seiner zweiten Reise 1983 Mut zu, bremste zugleich aber unüberlegte Schritte, die die Sowjets zum Eingreifen hätten veranlassen können. Auffallend häufig benutzte er in seinen Reden den doppeldeutigen Schlüsselbegriff "Solidarität" - und erntete jedes Mal donnernden Applaus. Die freie Gewerkschaft "Solidarität" hat letztlich den Umbruch in Polen eingeleitet, dem dann in einer Kettenreaktion die übrigen
Ostblockstaaten folgten.

Weniger erfolgreich als bei der Einleitung des Umbruchs war die Kirche bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Neuaufbaus in Mittel- und Osteuropa. Johannes Paul II. hielt mit seiner Kritik etwa an Entwicklungen in seiner polnischen Heimat nicht zurück. Inzwischen unterhält der Vatikan mit fast allen
Ex-Ostblockstaaten volle diplomatische Beziehungen. In vielen Fällen sind die kirchlichen Belange bereits in Konkordaten festgeschrieben. Dass zu Russland nur Sonderbeziehungen, aber noch keine vollen diplomatischen Kontakte bestehen, liegt vor allem an ökumenischen Komplikationen.

Libanon - Israel - Afrika

Nicht nur in Mittel- und Osteuropa sondern auch in anderen Weltregionen hat sich der polnische Papst in den vergangenen Jahren engagiert, wenn Menschenrechte und Freiheiten unterdrückt wurden und Krieg und Ungerechtigkeit drohten. Bei Reisen nach Chile und Paraguay redete er den Diktatoren Pinochet und Stroessner ins Gewissen - die sich danach nicht mehr lange hielten. Spektakulär, wenn auch ohne durchschlagendes Ergebnis, verlief seine Reise nach Kuba, bei der er offen für Freiheiten
warb. Schwerpunkt der Vatikan-Diplomatie war über ein Jahrzehnt der Libanon. Immer wieder brachte der Papst den von der internationalen Politik ignorierten Krisenherd in Erinnerung. Sein Ziel war die Wiederherstellung des unabhängigen, multikulturellen Nahost-Staats, in dem Christen und Muslime in
Respekt zusammenleben.

Gegenüber dem Staat Israel vollzog Johannes Paul II. einen Durchbruch. Als der Oslo-Prozess endlich Friedenschancen signalisierte, stand 1994 der Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen nichts mehr im Wege. Unmittelbar vor seiner Heilig-Land-Reise 2000 schloss er auch ein Grundlagenabkommen mit
der Palästinenser-Behörde. Aber der Nahe Osten und das Heilige Land bleiben weiter ganz oben auf der Agenda der Vatikan-Diplomaten. In immer neuen Initiativen drängt der Papst auf eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses und auf eine gerechte Lösung - und dazu gehört für ihn auch ein eigener
Palästinenser-Staat.

Zu einer Vermittlertätigkeit in internationalen Konflikten ist der Vatikan nur bereit, wenn er von beiden Seiten ausdrücklich darum gebeten wird. Das war Ende der 70er Jahre im Grenzstreit zwischen Argentinien und Chile am Beagle-Kanal der Fall, der erfolgreich geschlichtet wurde. Aber auch ohne Mandat schaltet
sich der Vatikan immer wieder ein, wenn es um die Vermeidung von Krieg und für einen gerechten Frieden geht. Bislang letztes Beispiel war der Irak. Im Jahr 2003 war der Kirchenstaat Drehscheibe einer regen Reise-Diplomatie. Fast alle maßgeblichen Politiker berieten sich mit dem Papst - von Joschka Fischer über
Tarek Aziz bis Tony Blair. Eine auffallende Funkstille bestand - wie bereits beim ersten Irak-Krieg 1991 - zu den USA. Gleichzeitig bemüht sich der Vatikan, die beschädigte Rolle der UNO als Völkerorganisation zu festigen.

Von KNA-Redakteur Johannes Schidelko



"Der Brückenbauer schlechthin"

Berlin (KNA) 06.04.05 - Das politische Deutschland hat mit einem Gottesdienst in Berlin des verstorbenen Papstes gedacht. An der vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, dem Berliner Kardinal Georg Sterzinsky und dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Erwin Josef Ender geleiteten Feier für Johannes Paul II. in der Johannesbasilika nahmen auch Kanzler Gerhard Schröder und sein Kabinett teil

Von kirchlicher Seite waren rund 20 katholische Bischöfe aus ganz Deutschland zugegen. Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist unter anderen der Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber gekommen. Zudem nahmen neben Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Altbundeskanzler Helmut Kohl die Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Franz Müntefering (SPD), Claudia Roth (Bündnisgrüne) und Guido Westerwelle (FDP) sowie die Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) aus Thüringen, Kurt Beck (SPD) aus Rheinland-Pfalz, Erwin Teufel (CDU) aus Baden-Württemberg und Klaus Wowereit (SPD) aus Berlin teil. Auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, war zugegen. Zudem sind Botschafter sowie Vertreter katholischer Vereinigungen und Verbände gekommen.

Die Johannesbasilika ist die größte katholische Kirche in Berlin. Der Gottesdienst wurde live unter anderem vom ZDF und dem Deutschlandfunk übertragen. Lehmann sagte in seiner Predigt, Johannes Paul II. "ist und bleibt der Brückenbauer schlechthin, Pontifex Maximus".

Der Kardinal verwies auf die Unerschütterlichkeit des Glaubens, mit der der Papst seinen Petrusdienst ausgeübt habe. Ausdrücklich ging er auf die politischen Stellungnahmen Johannes Paul II. ein, mit denen er die jeweilige gesellschaftliche und politische Realität "meisterhaft getroffen" habe. Als Beispiel verwies er auf die Kontroverse des Papstes mit den USA im Vorfeld des Irak-Krieges: "So bietet der Papst der säkularen Weltmacht der USA, wenn es um den Erhalt des Friedens geht, die Stirn", ohne sie herabzusetzen.

Lehmann sprach auch die Herkunft des Papstes aus Osteuropa an.

Aus diesen Erfahrungen heraus habe sich Johannes Paul II. leidenschaftlich gewehrt, "wenn wir wegen unserer gut gemeinten Anpassungsfreudigkeit die unverwechselbare Stärke unseres Glaubens und seiner Grundsätze verraten haben. Da können wir alle von ihm noch viel lernen."

Predigt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz,
zum Tod von Papst Johannes Paul II.



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