Kneipp-Kuren können die unterschiedlichsten Beschwerden lindern. Dieser
Artikel liefert Ihnen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen
Kneipp-Anwendungen: von der Anwendung über die Wirkungsweise bis hin zu den
Einsatzgebieten. (Foto: Fotowerk - Fotolia)
ALLE KNEIPP
ANWENDUNGEN AUF EINEN BLICK: WIRKUNG & ANWENDUNG
Kneipp Anwendungen: Alle Fakten auf einen Blick
Pfarrer Sebastian Kneipp: Begründer der Hydrotherapie
Kneippen: Zuhause oder im Rahmen einer Kur?
Die 5 Säulen der Kneipp-Therapie
1. Hydrotherapie: Die Kraft des Wassers
2. Ernährungstherapie: Auf das richtige Maß kommt es an
3. Bewegungstherapie: Bleiben Sie aktiv
4. Phytotherapie: Lehre über die gesundheitsförderliche
Wirkung von Pflanzen
5. Ordnungstherapie: Körper und Seele im Einklang
Von der Prävention bis hin zur Schmerztherapie:
Einsatzbereiche der Kneipp Anwendungen
Prävention: Vorsorge ist das A und O
Behandlung und Therapie: Schmerzen mit Kneipp Anwendungen
lindern
Die besten Kneipp-Anwendungen und Regeln auf einen Blick
Hydrotherapie nach Kneipp: Wirksam und kostengünstig
Hydrotherapie: Kneipp-Güsse, Wassertreten und Bäder
Kneipp-Güsse: Ritualisierte Abläufe mit kaltem Wasser
In der Praxis sind vor allem die folgenden Güsse weit
verbreitet:
Wassertreten: Im Storchengang zu bester Gesundheit
Bäder für gesteigertes Wohlbefinden
Kalte Fußbäder für einen geruhsamen Schlaf
Kaltes Wasser gegen kalte Füße
Macht Ihre Füße warm: Ansteigendes Fußbad
Warme Fußbäder für kältesensible Personen
Die Vielfalt der Bäder: Salzbäder, Erkältungsbäder,
Entspannungsbäder
Kneippen in der eigenen Badewanne: Hydrotherapie für zu Hause
Kneipp Wickel: Richtig gewickelt zu mehr Gesundheit
Der richtige Stoff zum Wickeln
Kneipp Anwendungen gegen Fieber: Kalte Wickel
Kneipp Anwendung für mehr Entspannung: Warme Wickel
Wickel bei Krampfadern oder geschwollenen Beinen
Nervosität, Darm- und Menstruationsbeschwerden mit Wickeln zu
lindern
Gegen Anzeichen von Erkältung hilft ein warmer Brustwickel
Kombinierte Wirksamkeit: Wickel mit Heilpflanzenextrakten
Hausmittel als Wickelzusatz: Anwendung und Wirkung
Hitze und Kälteanwendungen: Mit der richtigen Temperatur zu
mehr Wohlbefinden
Kälteanwendungen als Schmerzhilfe
Wärmeanwendungen bei Verspannungen und Co.
Trockenbürsten: Training für die Blutgefäße
Die Kraft der Natur: Phytotherapie und Heilkräuter nach
Kneipp
Kneipp Therapie: Ganzheitliches Konzept für mehr Wohlbefinden
Warum verwenden die meisten Kneipp’schen Anwendungen kaltes
Wasser?
Werden durch Kneipp-Kur-Anwendungen Schlafstörungen behoben?
Eignen sich die Kneipp Anwendungen auch für Kinder?
Um bei Schmerzen und Krankheiten nicht
gleich zu starken Medikamenten greifen zu müssen, sind viele Menschen auf der
Suche nach alternativen Heilverfahren. Ein Konzept, das neben der
gesundheitsfördernden Kraft der Natur vor allem auch auf die des Wassers setzt,
ist die Therapie nach Kneipp.
Verschiedene Kneipp Anwendungen helfen Betroffenen nicht nur dabei, Schmerzen
zu lindern. Vielmehr können auch Gesunde eine Kneipp Kur nutzen,
um das eigene Wohlbefinden zu steigern – denn auch Wellness kommt bei Kneipp
nicht zu kurz.
Bei Kneipp handelt es sich um eine ganzheitliche Therapie mit dem Ziel,
Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Zu typischen Kneippanwendungen
zählen neben Güssen auch verschiedene Bäder und Wickel. Das Kneipp-Konzept
verfolgt den Ansatz, Schmerzen zu lindern oder gar deren Entstehen vorzubeugen.
Ergänzend zu den Anwendungen bietet Kneipp auch wertvolles Wissen zur Aromatherapie und
Informationen rund um Heilpflanzen. Alles, was Sie zu einer Kneipp Therapie wissen müssen, finden Sie in
diesem Artikel.
Kneipp Anwendungen: Alle Fakten auf einen Blick
·
Das ist Kneipp: umfassendes Therapiekonzept für gesteigertes Wohlbefinden
·
Heilkraft: kann gegen zahlreiche Beschwerden angewandt werden (z. B. Entzündungen,
Schmerzen, Schlaflosigkeit)
·
Prävention: lässt sich präventiv einsetzen – zur Abhärtung und Gesundheitsförderung
·
Anwendungen: zu den beliebtesten Kneipp Anwendungen zählen Güsse, Bäder und Wickel
Pfarrer Sebastian Kneipp: Begründer der
Hydrotherapie
Die Kneipp-Therapie, wie sie heute bekannt ist, geht auf ihren Namensgeber
Sebastian Kneipp zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts war er nicht nur als
Pfarrer tätig, sondern etablierte auch ein bis dahin einzigartiges Heilsystem.
Die Grundlagen seiner Therapie mit Wasser (Hydrotherapie)
entdeckte er, als er selbst an einer schweren Tuberkuloseerkrankung litt. Auf
der Suche nach Heilung experimentierte er dabei mit Tauchbädern in der Donau
und Wassergüssen aus einer Kanne. Seine Beschwerden verschwanden – und der
Grundstein der heutigen Kneipp Therapie war gelegt.
Sein Heilsystem sollte nicht nur zum Einsatz kommen, wenn die Menschen
bereits an einer bestimmten Krankheit litten,
sondern auch das Entstehen neuer Leiden vorbeugen. Neben der Wasserheilkunde
interessierte sich der Pfarrer Kneipp vor allem auch für die
gesundheitsförderliche Kraft der Kräuter. Daraus
entstand ein umfangreiches Gesundheitskonzept.
Interessant: Auch wenn die Wirksamkeit der Kneipp Anwendungen bis
heute nicht eindeutig bewiesen ist, deuten erste klinische Studien auf eine
Linderung diverser Krankheitsbilder sowie eine Verbesserung der Lebensqualität
hin. Eine Kneipptherapie stellt daher eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin
dar.
Kneippen: Zuhause oder im Rahmen einer
Kur?
Aus Sebastian Kneipps Tradition ist ein Netz aus Kneippheilbädern und
Kurorten entstanden. 53 staatlich anerkannte Einrichtungen haben sich der
Kneipptherapie verschrieben. Das bekannteste Beispiel ist dabei Bad Wörishofen.
Die Stadt im Unterallgäu gilt als Ursprungsort der originalen Kneipp Kur. Der
Pfarrer war 1855 als Beichtvater in Bad Wörishofen tätig und baute hier das
Fundament seiner Therapie auf. Erholungssuchende besuchen
das Kurzentrum für zwei bis vier Wochen und steigern mit den verschiedenen
Kneipp Anwendungen ihre Gesundheit. Besondere Anwendungen wie Blitzgüsse oder
Ganzkörperwickel sind besonders effizient, wenn sie Profis vor Ort ausführen.
Sie haben keine Zeit für eine wochenlange Kur und möchten die Kneipp
Prinzipien lieber in Ihren Alltag integrieren? Dann können Sie sich ganz
einfach selbst mit den Grundlagen der Hydrotherapie vertraut machen und Güsse
und Bäder zu Hause durchführen. Dafür benötigen Sie oft nicht mehr als eine
Badewanne und einen Duschschlauch. Im Folgenden finden Sie zahlreiche
Kneippanwendungen, die Sie auch ganz einfach in den eigenen vier Wänden
ausprobieren können.
Die 5 Säulen der Kneipp-Therapie
Kneipp stellt ein komplexes Behandlungsverfahren dar, welches weit über die
bekannten Wasseranwendungen hinaus geht. Die Therapie stützt sich dabei auf
fünf Säulen: Neben der Hydrotherapie zählen hierzu auch die Bereiche Ernährung, Bewegung,
Pflanzenheilkunde und Ordnungslehre.
1. Hydrotherapie: Die Kraft des Wassers
Zu den bekanntesten Anwendungen der Hydrotherapie gehören neben dem
Wassertreten auch die Kneippgüsse. Durch gezielte Temperaturauswahl und
verschiedene Waschrituale lassen sich verschiedenste positive Wirkungen erzielen.
Die Hydrotherapie wirkt vor allem stärkend, vorbeugend und Beschwerden
lindernd. Sie ist eine große Hilfe bei oder für Folgendes:
·
Atmungssystem
·
Herz-Kreislaufsystem
·
Venenleiden
·
Hitzewallungen / Schweißausbrüche
·
Hormonhaushalt
·
Abgeschlagenheit / Müdigkeit
·
Wetterfühligkeit / Temperaturschwankungen
·
depressive Verstimmungen
·
Reizbarkeit
·
Nervosität
2. Ernährungstherapie: Auf das richtige Maß kommt es an
Sebastian Kneipp rückte auch die Rolle der Ernährung in den Mittelpunkt. Eine ausgewogene und vollwertige Kost ist laut
Kneipp am gesündesten. Verbote gibt es in puncto Ernährung keine. Lediglich das Übertreiben gilt im Kneipp’schen
Sinne als Gefahr für die Gesundheit. Ein Zitat von ihm lautet: „Wenn du merkst,
du hast gegessen, hast du schon zu viel gegessen.“ Ein maßvoller und bewusster
Umgang mit Lebensmitteln ist daher ein wichtiger Bestandteil der
Kneipptherapie.
3. Bewegungstherapie: Bleiben Sie aktiv
Neben der Ernährung spielt auch die Bewegung eine wichtige Rolle, wenn es
darum geht, die Gesundheit zu erhalten. Im heilenden Kontext kann es sich dabei
zum Beispiel um Bewegungsbäder oder Massagen handeln. Aber auch maßvolle
Aktivität und vor allem das Barfußgehen spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Schon ein entspannter Waldspaziergang kann laut Kneipp dienliche Effekte für
die Gesundheit haben.
4. Phytotherapie: Lehre über die gesundheitsförderliche Wirkung von
Pflanzen
Die Phytotherapie nutzt die Heilkraft der Pflanzen. Dazu zählen
beispielsweise Tees. Die beruhigende Wirkung von Fenchel auf
die Verdauung ist
als Hausmittel schon
lange bekannt. Spezieller geht es bei den Tinkturen und Salben zu. Wussten Sie
beispielsweise, dass Lavendel Entzündungen
hemmen kann? Pfarrer Sebastian Kneipp verband bei seiner Phytotherapie
Erkenntnisse aus den Traditionen der Klostergärten Europas mit eigenen
Forschungsergebnissen.
5. Ordnungstherapie: Körper und Seele im Einklang
Die letzte Säule rundet die ganzheitliche Lebensphilosophie ab. Seelische
Ausgeglichenheit und Stresstoleranz zu erreichen ist das erklärte Ziel. Demnach
zählen auch Entspannungsmethoden wie Yoga oder progressive Muskelrelaxation zu einer Kneipp Kur. Denn nur wenn Geist und Körper zusammenarbeiten,
steht der Gesundheit nichts mehr im Wege. So kann eine Kneipp Kur sogar dabei
helfen, stressbedingten Tinnitus zu
heilen.
Die Kneipp-Therapie stützt sich auf 5 Säulen © S.Kuß – Adobe Stock ©
S.Kuß - Adobe Stock
Von der Prävention bis hin zur Schmerztherapie:
Einsatzbereiche der Kneipp Anwendungen
Kneipp Anwendungen kommen bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern zum
Einsatz. Egal, ob es darum geht, den Schmerz zu lindern oder Krankheiten
präventiv vorzubeugen: Die Therapie nach Kneipp kann dabei helfen, das
Wohlbefinden effektiv zu steigern.
Prävention: Vorsorge ist das A und O
Damit Schmerzen und Krankheiten gar nicht erst auftreten, lassen sich
Kneipp Anwendungen präventiv – also vorbeugend – einsetzen. Das bedeutet, dass
sie durchgeführt werden, obwohl bisher keine Beschwerden aufgetreten sind.
Wasseranwendungen, wie Teilbäder oder Blitzgüsse, stärken beispielsweise
das Immunsystem und
helfen so, gesund durch die
kalte Jahreszeit zu kommen.
Behandlung und Therapie: Schmerzen mit Kneipp Anwendungen lindern
Doch auch wenn Erkrankungen bereits aufgetreten sind, ist es nicht zu spät,
mit den Kneippanwendungen zu beginnen. Mögliche Krankheitsbilder, bei denen
eine Kneipp Kur sinnvoll ist, sind:
·
Herz-, Kreislauf- und
Gefäßerkrankungen
·
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und der
Schleimhäute (z. B. Allergien)
·
Nervenleiden wie psychosomatische Erschöpfung
oder Migräne
·
Fieber
·
Rheumatische und degenerative Erkrankungen
·
Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus I und
II, Übergewicht)
·
Kinderkrankheiten (z. B. Neurodermitis)
Interessant: Viele Krankenkassen übernehmen sogar die Kosten für
die Anwendungen, wenn ein Arzt sie
verordnet.
Auch bei der Nachversorgung und Rehabilitation vieler Erkrankungen fördert
Kneipp die Gesundheit. So ist eine Kneipp Kur beispielsweise auch nach einer
Hüft-, Knie- oder Rückenoperationen sinnvoll.
Die besten Kneipp-Anwendungen und Regeln
auf einen Blick
Welche Kneipp Anwendungen bei einer Kur genau zum Einsatz kommen, hängt
davon ab, welche Ziele erreicht werden sollen. Dabei können selbst einzelne
Güsse verschiedenste gesundheitsförderliche Wirkungen entfalten. Die
Hydrotherapie stellt den größten Pfeiler der Kneipp Therapie dar. Zahlreiche
Wickelarten sowie Wärme- und Kälteanwendungen ergänzen die Wasseranwendungen.
Außerdem lässt sich nach Kneipp sogar das Trockenbürsten dazu nutzen, den
Kreislauf anzuregen.
ANWENDUNG |
ANWENDUNGSGEBIET |
GEGENANZEIGEN |
GÜNSTIGSTE TAGESZEIT |
Gesichtsguss |
Erfrischung,
Durchblutungs-förderung, Kopfschmerzen |
akute
Nebenhöhlen-entzündung, Nerven-entzündungen im Gesicht, Grauer und Grüner
Star |
jederzeit |
Kaltes Armbad |
Erfrischung,
niedriger Blutdruck, Unruhe, nervöse Herzbeschwerden |
Herzkrankheiten,
Gefäßkrämpfe in den Händen (Raynaud-Syndrom) |
früher Nachmittag |
Kaltes Fußbad |
Einschlafstörungen,
Venenleiden inkl. Krampfadern, Zerrungen & Prellungen |
Harnwegsinfekte, Ischiasschmerzen, arterielle Durchblutungs-störungen,
starker Bluthochdruck |
abends |
Kalter Lendenwickel |
Einschlafstörungen,
Verstopfung, Magen-Darm-Krämpfe, Bluthochdruck |
Harnwegsinfekte |
abends |
Kühle Güsse |
Harnwegsinfekte, Ischiasschmerzen |
morgens |
|
Wasser-treten/ Tautreten |
Schlafstörungen, Stress, Wetterfühligkeit, Kreislaufschwäche, Regulie-rung des Wärmehaushalts, Infektanfälligkeit,
nervöse Beschwerden |
Harnwegsinfekte, Ischiasschmerzen, Durchblutungs-störungen oder Krämpfe in
den Beinen |
morgens erfrischend, abends
beruhigend |
Hydrotherapie nach Kneipp: Wirksam und
kostengünstig
Hydrotherapie: Kneipp-Güsse, Wassertreten und Bäder
Wasseranwendungen sind die Kneipp Anwendungen, die sich der größten Beliebtheit
erfreuen. Neben Güssen, die in einer Dusch- oder Badewanne durchzuführen sind,
gehören hierzu auch verschiedene Bäder. Ebenso ist das Wassertreten ein Teil
der Hydrotherapie.
Kneipp-Güsse: Ritualisierte Abläufe mit
kaltem Wasser
Die Auswahl der Güsse ist riesig. Über hundert verschiedene Anwendungen
etablierte Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert. Doch eine Sache haben die
meisten gemein: Das Wasser ist mit 16 bis 17 Grad Celsius kühl. Dadurch lässt
sich die Durchblutung anregen – je nach Körperstelle mit unterschiedlichen
Auswirkungen. So können die Güsse sogar bei Multipler Sklerose das Wohlbefinden
steigern. Lediglich bei Wechselgüssen kommt auch warmes Wasser zum Einsatz.
Wichtig ist, dass die Haut zu Beginn durch Reibung, Massagen oder Bewegung
angewärmt ist. Außerdem starten die Güsse immer an der rechten, vom Herzen
weiter entfernten Seite des Körpers.
Eine wichtige Grundregel: Nach einem
Guss nicht abtrocknen, sondern die Feuchtigkeit lediglich abstreifen.
Anschließend ist es wichtig, für Ruhe und Wiedererwärmung zu sorgen. Das
gelingt am besten durch eine kurze Ruhepause im Bett.
In der Praxis sind vor allem die folgenden Güsse weit verbreitet:
Das kalte Wasser auf Gesicht und Schläfen fördert die Durchblutung und
belebt so Körper und Geist. Der Gesichtsguss strafft außerdem die Haut und kann
gegen Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen helfen.
Anleitung:
·
Führen Sie den Schlauch von der rechten Schläfe
beginnend mehrmals kreisförmig rund um Ihr Gesicht
·
Gießen Sie dann ein paar Mal in waagerechten
Bewegungen über Ihre Stirn
·
Von dort führen Sie den Strahl über Ihre Augenbrauen
und Ihren Nasenrücken zu Ihrem Kinn
·
Anschließend geht es wieder zurück zur Stirn
·
Wiederholen Sie den Guss einmal. Atmen Sie dabei
die ganze Zeit über ruhig und gleichmäßig ein und aus.
Dieser Guss hilft bei Schulter- und
Armbeschwerden. Entzündungen, aber zum Beispiel auch Schwindelgefühl lassen
sich mit dem kühlen Nass vertreiben.
Anleitung:
·
Halten Sie Ihren Arm seitlich über die Badewanne
·
Setzen Sie den Wasserstrahl außen an der rechten Hand
an
·
Gießen Sie von hieraus bis über die Schulter hoch
·
Verweilen Sie für einen kurzen Moment an der Schulter
·
Führen Sie den Schlauch auf der Innenseite zurück
·
Wiederholen Sie dasselbe Vorgehen am linken Arm
·
In ein bis drei Vorgängen wiederholen
·
Gesunde können als Reizsteigerung zusätzlich die Brust
achterförmig umgießen
Für ein wahres Gefäßtraining der Venen sorgt diese Kneipp Anwendung. Der Knieguss kann nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch
als Beruhigungs- und Einschlafhilfe fungieren. Wenden Sie einen Knieguss nur bei warmen Füßen an.
Anleitung:
·
Beginnen Sie diese Kneipp Anwendung hinten am rechten
Bein
·
Führen Sie den Wasserstrahl außen aufwärts, bis Sie
etwa handbreit über der Kniekehle ankommen
·
Hier verweilen Sie für zwei bis drei Sekunden
·
Dann führen Sie den Schlauch auf der Innenseite wieder
abwärts
·
Wiederholen Sie den Vorgang auf der Beinvorderseite
·
Im Anschluss folgt das linke Bein auf dieselbe Art und
Weise
·
Gießen Sie zum Abschluss die rechte und linke Fußsohle
ab
Schmerzhilfe bei Hüft- und Kniegelenksarthrosen bringt der Schenkelguss.
Auch entzündlichen Ischias- oder Rückenbeschwerden lassen sich hiermit mildern.
Außerdem wird das Beingewebe gefestigt und müde Beine entlastet.
Anleitung:
·
Orientieren Sie sich bei einem Schenkelguss an dem Gießweg für einen Knieguss
·
Hinten lassen Sie den Strahl allerdings bis über den
Beckenkamm laufen, während Sie auf der Vorderseite bis über die Leistenbeuge
gießen
Der Guss für den ganzen Körper ist eine sehr starke Abhärtungsmaßnahme und
daher nicht für Einsteiger geeignet. Er hilft nicht nur bei
Stoffwechselstörungen, sondern kann auch zu einer Stabilisierung des
vegetativen Nervensystems beitragen. Die Atemtätigkeit erhöht sich, ein
Erfrischungsgefühl stellt sich ein. Führen Sie einen Vollguss
nur bei warmem Körper durch, am besten nach der Sauna oder einer warmen Dusche.
Direkt vor dem Guss ist es sinnvoll, das Herz und die Stirn kurz abzukühlen.
Anleitung:
·
Beginnen Sie wie auch beim Schenkelguss rechts außen
am Fuß
·
Führen Sie den Wasserschlauch bis zur Leiste
·
Wiederholen Sie das Vorgehen am linken Bein
·
Nun geht es an der rechten Hand außen weiter
·
Gießen Sie das Wasser bis zur Schulter und gehen innen
zurück
·
Wiederholen Sie den Guss am linken Arm
·
Nun gießen Sie kreisförmig im Uhrzeigersinn um den
Bauch
·
Gehen Sie über die Brust bis zur rechten Schulter hoch
und gießen Sie dabei 2/3 des Wassers nach vorne und 1/3 des Wassers nach hinten
·
Wechseln Sie zur linken Schulter
·
Wenn Sie möchten, können Sie an dieser Stelle kurz
kreisförmig das Gesicht abgießen
Wichtig: Führen Sie nie zwei Wasseranwendungen gleichzeitig
durch. Sinnvoll sind zwei bis vier Stunden Pause zwischen den einzelnen
Einheiten. Achten Sie außerdem auf Ihren Körper: Leichte Rötungen dürfen
vorkommen, starke Schmerzen sollten durch das kalte Wasser keinesfalls
entstehen.
Wassertreten: Im Storchengang zu bester
Gesundheit
Das Wassertreten – in Variation auch als Schnee- oder Tautreten bekannt –
fördert ebenfalls die Durchblutung, reguliert den Wärmehaushalt und härtet den Körper
ab. Benötigt dazu wird eine Wanne. Beim Tau- oder Schneetreten hingegen genügt
der Gang in den Garten. Viele
Gemeinden bieten auch öffentliche Kneipp Becken an, in welchen Sie das
Wassertreten durchführen können. Wichtig ist, dass die Beine vor der Anwendung
durch Laufen oder Gymnastik erwärmt wurden.
Das Vorgehen ist dabei recht simpel: Schreiten Sie auf der Stelle. Ziehen
Sie bei jedem Schritt ein Bein ganz aus dem Wasser heraus. Nachdem Sie es
wieder in das kühle Nass getaucht haben, ist die andere Seite dran. Die Dauer
des Wassertretens beläuft sich zunächst auf 10 bis 20 Sekunden, bis ein
leichtes Schmerzgefühl eintritt. Später können Sie sogar bis zu zwei Minuten im
Wasser verweilen. Danach streifen Sie das Wasser mit den Händen von den Beinen
ab und ziehen Strümpfe und Schuhe an. Durch Fußgymnastik oder Gehen führen Sie
im Anschluss eine Reaktion des Körpers und ein angenehmes Wärmegefühl herbei.
Bäder für gesteigertes Wohlbefinden
Die Bäder ergänzen die bereits vorgestellten Wasseranwendungen. Anders als
bei den Güssen arbeitet man hier nicht mit einem fließenden Wasserstrahl,
sondern lässt die Flüssigkeit in ein Gefäß ein. Die gewünschten Körperteile
werden dann direkt in das Bad getaucht. Ein Beispiel hierfür ist ein kühles Armbad. Es hebt den Blutdruck, vertreibt rasch Müdigkeit
und beruhigt zugleich die Nerven.
Interessant: Selbst bei Migräne kann dieses Bad für Besserung
sorgen. Dabei tauchen Sie Ihre Arme bis zur Hälfte der Oberarme für etwa 30
Sekunden in kühles Wasser.
Teilbäder sind außerdem auch an den Füßen möglich. Dabei kann ein Fußbad
seine Wirkung auf den gesamten Körper entfalten, denn die Reize sind nicht nur
lokal auf die Füße begrenzt. Sie wirken insbesondere auf den Kreislauf, das
Immunsystem, den Stoffwechsel und
das Nervensystem ein –
eine wahre Wasserkur.
Diese Fußbäder gehören zur „kleinen Kneipptherapie”:
·
kaltes Fußbad: wirkt beruhigend und venenstärkend
·
warmes Fußbad: hilft bei Durchblutungsstörungen und
Schlafstörungen
·
wechselwarmes Fußbad: wärmt kalte Füße und stärkt Ihr
Immunsystem
·
Wassertreten: fördert Ihre Durchblutung und den Schlaf, beruhigt und
härtet ab
·
ansteigende Fußbäder: wirken Durchblutungsstörungen
vor, wärmen kalte Füße und bekämpfen Erkältungen und
Nasennebenhöhlenentzündungen
·
Fußbäder mit pflanzlichen Zusätzen: sind sinnvoll bei
Hauterkrankungen und nässenden Hautveränderungen
Bei diesen Beschwerden sollten Sie auf Fußbäder verzichten:
·
Fußpilz (kann sich durch die Feuchtigkeit
verschlechtern)
·
offene Wunden
·
entzündliche Hautveränderungen
·
schwere Krampfaderleiden
·
hochgradige Durchblutungsstörungen
Kalte Fußbäder für einen geruhsamen Schlaf
Ein kaltes Fußbad im Bach kann nach einer Wanderung oder einem langen
Spaziergang für Erfrischung sorgen. Die kühlen Temperatur-Reize können aber
auch nervenentspannend und beruhigend auf das Herz wirken
sowie den Puls runterfahren. So können Kalte Fußbäder auch bei Venenleiden,
funktionellen Herzbeschwerden und Einschlafstörungen angewendet werden.
Dafür füllen Sie das Gefäß mit 16 bis 18 °C kühlem Wasser.
Baden Sie die Füße höchstens eine halbe Minute darin. Trocknen Sie die Füße
nicht ab, sondern streifen Sie das Wasser lediglich ab, um die kühlende Wirkung
nicht vorzeitig zu unterbrechen. Achten Sie trotzdem darauf, dass die Füße nach
einigen Minuten wieder erwärmt sind, unterstützen Sie sonst die Fußerwärmung
durch Bewegung oder dicke Socken.
Kaltes Wasser gegen kalte Füße
Kalte Füße sind im Winter eine
leidige Begleiterscheinung der ungemütlichen Witterung. Doch kalte Füße
begünstigen Erkältungen und Sie sollten daher nicht nur wegen des Unbehagens,
das die Eisfüße auslösen, für Abhilfe sorgen. Eine
gute und altbewährte Maßnahme hierzu ist das aus der Kneipp-Therapie
stammende Wassertreten. Auch wenn Sie jetzt innerlich frösteln: Das
kalte Wasser ist tatsächlich eine der besten Methoden, um rasch wieder für
warme Füße zu sorgen. Durch die Bewegung im kalten Wasser wird die Durchblutung
in den Füßen ordentlich angekurbelt, die Gefäße weiten sich und die Füße werden
warm.
Vorgehensweise:
·
Füllen Sie Ihre Badewanne bis auf Wadenhöhe mit kaltem
Wasser.
·
Gehen Sie im Storchenschritt in der Wanne auf und ab.
·
Achten Sie dabei darauf, dass Ihre Füße bei jedem
Schritt aus dem Wasser auf- und wieder eintauchen.
·
Beenden Sie das Wassertreten nach zwei Minuten.
·
Tupfen Sie Ihre Füße trocken und ziehen Sie sich
sofort ein Par warme Socken an.
Wenn Sie am Abend Wassertreten, haben Sie zusätzlich zu warmen Füßen noch
eine gute Einschlafhilfe. Gleichzeitig gehört das Wassertreten zu den immunstimulierenden
Anwendungen, die Ihre Abwehr auf Trab bringen.
Macht Ihre Füße warm: Ansteigendes Fußbad
Bei Bluthochdruck, Harnwegsinfekten, drohenden grippalen Infekten, Neigung
zu kalten Füßen, Menstruationsbeschwerden und Prostataentzündungen profitieren
Sie von einem temperaturansteigenden Fußbad. Am besten verwenden Sie dafür eine
spezielle Wanne für Fußbäder aus dem Sanitätshandel. Sie sollte ausreichend
hoch sein, so dass Sie Ihre Beine bis zu den Waden darin unterbringen können.
Stellen Sie diese Wanne in die Badewanne und setzen Sie sich auf den
Wannenrand.
Stellen Sie Ihre Füße in diese Wanne und lassen Sie Wasser hineinlaufen.
Beginnen Sie mit einer Wassertemperatur von 33 Grad Celsius bis 34 Grad
Celsius. Lassen Sie dann allmählich heißes Wasser zulaufen. In einer Zeit von
15 bis 20 Minuten sollten Sie bei etwa 40 Grad Celsius landen. Diese Temperatur
sollten Sie ein bis zwei Minuten beibehalten. Dann nehmen Sie die Füße aus dem
Wasser und trocknen Sie diese gründlich und vorsichtig ab.
Ruhen Sie nach dem Fußbad noch 20 Minuten bis eine halbe Stunde nach.
Warme Fußbäder für kältesensible Personen
Ein warmes Fußbad eignet sich hervorragend für eine generelle Wärmezufuhr
für den Organismus, wirkt aber auch blutgefäßerweiternd. Warme
Fußbäder wirken außerdem durchblutungsfördernd, sodass der Blutdruck gesenkt
und das Herz entlastet wird.
Dazu baden Sie ihre Füße 12 bis 15 Minuten in etwa 36 C° warmem
Wasser. Achten Sie darauf, dass die Füße zu Beginn nicht zu kalt sind,
sonst könnte es zu leichten Verbrühungen kommen. Steigern Sie sonst wenn nötig langsam die Temperatur des Fußbades. Nach
dem Bad die Füße abtrocknen und sich eine Ruhephase von ungefähr 30 Minuten
gönnen.
Achtung: Warme Fußbäder sind bei Venenthrombose oder Durchblutungsstörungen
nicht empfehlenswert. Kalte Fußbäder gilt es bei Bluthochdruck und
Harnwegsentzündungen zu meiden.
Die Vielfalt der Bäder: Salzbäder, Erkältungsbäder, Entspannungsbäder
Neben Sitzbädern versprechen auch Ganzkörperbäder laut Kneipp eine gesundheitsförderliche
Wirkung. Durch den Einsatz von Salz, Aromaölen und Heilpflanzen lassen sich verschiedene Effekte erzielen. Ideal ist dabei immer eine
Wassertemperatur von 37 Grad Celsius. So muss der Körper keine Energie für
einen Temperaturausgleich aufbringen. Ausgewählte Badeanwendungen im Überblick:
·
Salzbäder: Ein Bad im Salzwasser kann bei Schuppenflechte, Rheuma und
schmerzhaften Verspannungen heilsam wirken. Dabei können Sie sogar handelsübliches
Kochsalz in Ihre Wanne geben. Für eine intensive Kur ist es ratsam, zwei bis
drei Salzbäder pro Woche durchzuführen. Eine Besserung der Beschwerden sollte
sich nach circa vier Wochen einstellen.
·
Erkältungsbäder: Vor allem auch bei Erkältungssymptomen und Erkrankungen der Atemwege
können Bäder wahre Wunder wirken – insbesondere, wenn das Wasser mit
ätherischen Ölen versetzt ist. Eukalyptus, Kampfer, Fichten- oder
Kiefernadeln sind einige Heilpflanzen, die einem Erkältungsbad seine Wirksamkeit verleihen.
·
Entspannungsbäder: Das Baden im warmen Wasser hilft außerdem dabei, Körper und Geist zu
entspannen. Vor allem Badezusätze wie Lavendel, Patschuli und Sandelholz duften
nicht nur gut, sondern helfen auch gegen Unruhe und innere Anspannung.
Da das Baden die Blutgefäße weitet, sollten Sie Vorsicht walten lassen,
wenn Sie unter niedrigem Blutdruck leiden.
Stehen Sie in der Wanne ganz langsam auf, um Schwindel zu vermeiden.
Kneippen in der eigenen Badewanne:
Hydrotherapie für zu Hause
Viele Kneipp Einsteiger fragen sich, ob man die Kneipp Anwendungen nur in
einem Kur-Zentrum durchführen kann oder ob es auch zu Hause möglich ist. Um die
richtige Handhabung der Wassertherapie zu erlernen, ist es sinnvoll, einmal in
einen Kneipp Kurort zu reisen. Hier holen Sie sich Tipps und Tricks von den
Profis. Ist Ihnen ein solcher Ausflug nicht möglich, können Sie sich auch
selbst in die Wasseranwendungen einlesen und diese in den eigenen vier Wänden
durchführen.
In der Vorbereitung sollten Sie die Dusch- oder Badewanne mit rutschfesten
Unterlagen auskleiden. Für die Güsse schrauben Sie den Kopf vom Duschschlauch
ab. Noch besser gelingen die Wasseranwendungen mit einem professionellen Kneipp-Gießschlauch,
der in Sanitätsfachgeschäften erhältlich ist.
Sorgen Sie dafür, dass ihre Haut zu Beginn durch Reibung, Massagen oder
Bewegung angewärmt ist. Beginnen Sie die Bäder immer mit der rechten, vom
Herzen weiter entfernten, Seite des Körpers. Bleiben Sie nicht länger als 5
Minuten im warmen Wasser und nicht länger als 10 Sekunden im kalten Wasser
stehen.
Für die erste, die warme Anwendung, sollte die Wassertemperatur rund 36 bis
38 Grad betragen. Fangen Sie mit dem rechten Bein an: gießen Sie das Wasser an
der Außen- und Rückseite von Unter- und Oberschenkel entlang bis hoch zu Ihrem
Gesäß; dann führen Sie den Duschschlauch wieder abwärts, an der Innenseite
Ihres Beines bis zum Fuß zurück. Nun machen Sie das gleiche am linken Bein.
Nun wechseln Sie die Temperatur des Wassers; es sollte rund 16 bis 18 Grad
kühl sein und wiederholen die Anwendung. Während Sie sich aber bei der
Warmwasser-Behandlung ruhig Zeit lassen können, sollten Sie die Anwendung mit
kaltem Wasser recht schnell durchführen; Sie dürfen auf keinen Fall dabei
frieren. Nach Belieben können Sie nun die Behandlung mit Warm- und Kaltwasser
wiederholen; den Abschluss sollte der kalte Guss bilden.
Bei den Güssen ist es sehr wichtig, auf die richtige Gießrichtung und eine
maximale Anwendungsdauer zu achten. Unkomplizierter sind Bäder und das
Wassertreten. Probieren Sie dies einfach in der heimischen Badewanne aus!
Kneipp Wickel: Richtig gewickelt zu mehr
Gesundheit
Einen weiteren wichtigen Bereich der Kneipp Anwendungen stellen die Wickel
dar. Dabei werden bestimmte Körperteile oder gar der ganze Körper mit drei
verschiedenen Tüchern eingehüllt.
Wie genau die Kneipp Wickel wirken, hängt nicht nur von der Körperstelle
der Anwendung ab. Auch die Temperatur spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Wenn Sie beispielsweise Krampfadern haben oder nach langem Stehen oder Sitzen
zu schweren, geschwollenen Beinen neigen, hilft ein kühler Venenwickel
(Wadenwickel).
·
Sorgen Sie für eine gute Raumluft, denn
angelegte Wickel führen zu einer vertieften Atmung.
·
Wenn Sie Ihren Partner oder ein Kind behandeln,
erkundigen Sie sich nach der Empfindung bezüglich der
Temperatur des Wickels. Jeder Mensch und jedes Lebensalter empfindet Wärme und
Kälte anders.
·
Für Kaltreize gilt:Niemals
kalt an einem kalten Körper. Wer fröstelt, verträgt kein kaltes Wasser.
Frieren Sie während oder nach der Behandlung, war der Kaltreiz
zu stark. Brechen Sie in diesem Fall die Wickelung ab und wärmen Sie die
unterkühlte Region auf (durch Reiben, warme Decken, Wärmflasche etc.).
·
Akute (entzündliche) Krankheitsprozesse vertragen einen Kaltreiz.
Für chronische Prozesse empfiehlt sich oft eher Wärme.
·
Je weiter die Wassertemperatur von der normalen
Körpertemperatur (37 °C) abweicht, desto stärker wirkt der Reiz.
·
Schwache und mittlere Reize stärken die Lebenskräfte,zu starke
Reize hemmen die Körperreaktion und schaden.
·
Vor und direkt nach den Mahlzeiten
sollte man nicht wickeln. Halten Sie einen Mindestabstand
von 30 Minuten ein. Rauchen vor und nach dem Wickeln schwächt
die Wirkung unter Umständen ab.
Wie oft Sie eine Behandlung durchführen, hängt davon ab, ob sie für akute
Beschwerden oder zur Vorbeugung gedacht ist. In der Regel reichen zwei
Wickelungen am Tag aus. Der Körper braucht Zeit zur Verarbeitung der
Reize. Als Ausnahme gilt der wärmeentziehende Wadenwickel bei hohem Fieber oder
der Halswickel bei Halsentzündungen, die man beide öfter anlegen kann.
Der richtige Stoff zum Wickeln
Ein Wickel besteht aus mindestens 2 Tüchern:dem
Innen- und Außentuch. Bei Bedarf (z. B. bei Wickelzusätzen) verwenden Sie
ein schützendes Zwischentuch.
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Benutzen Siekeine
neuen Stoffe. Diese müssten Sie wegen ihrer Imprägnierung erst mehrmals
waschen.
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Das anzufeuchtende Innentuch liegt direkt
auf der Haut.
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Schneiden Sie es so groß zu, dass es einmal
zusammengefaltet die zu umwickelnde Körperfläche völlig bedeckt.
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Ideal für Kaltreize sind Leinentücher wie alte Bett- oder
Geschirrtücher. Leinen leitet Körperwärme gut ab: Je dicker das Leinentuch, um so besser der Wärmeentzug.
Für welchen Stoff
Sie sich entscheiden hängt von der Anwendung und der Wickelart ab. © Adobe Stock – InPixKommunikation
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Mullwindeln oder Geschirrtücher aus Baumwolle gelten als gute
Wärmeleiter und eignen sich besser für warme Wickel.
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Als Träger für Zusätze wie beim
Quark- oder Zwiebelwickel eignet sich Verbandmull, weil er
grobmaschig und chemikalienfrei ist.
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Im Hinblick auf die Hygiene sollte
der Stoff einesInnentuchs auskochbar sein.
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Bei allen Wickeln ziehen Sie das Innentuch faltenfrei und
nicht zu locker um die Haut, um einen Temperaturverlust zu vermeiden.
Kneipp Anwendungen gegen Fieber: Kalte Wickel
Ein kalter Wickel kann folgende Wirkungen entfalten:
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schmerz- und entzündungslindernd
·
schlaffördernd
·
beruhigend auf das vegetative Nervensystem
·
hilft bei länger bestehenden Krankheiten
Das Prinzip der kalten Wickel ist dabei relativ simpel. Der Kältereiz regt
den Körper dazu an, den unterkühlten Bereich vermehrt mit Blut, Sauerstoff
und Nährstoffen zu versorgen.
Vor allem bei Fieber helfen kühle Wadenwickel, die Temperatur zu senken.
Allerdings sollte das Wasser, in das Sie den Wickel tauchen, etwas wärmer sein
als bei den anderen Wasseranwendungen. Die Wickel verbleiben für fünf bis zehn
Minuten um die Waden geschlungen. Die gesundheitsförderlichen Folgen: Sinkendes
Fieber, ein gestärktes Kreislaufsystem und ein angeregtes Lymphsystem.
Kneipp Anwendung für mehr Entspannung: Warme Wickel
Quälende Periodenschmerzen, Bauchkrämpfe oder harte Verspannungen – bei
vielen Betroffenen lösen diese Beschwerden einen hohen Leidensdruck aus. Hier
kann ein feuchter warmer Wickel Linderung bringen. Verspannte Körperregionen
entspannen sich durch den Wärmereiz und der Organismus aktiviert seine
Selbstheilungskräfte.
Achtung: Legen Sie den warmen Wickel nicht zu heiß an. Die
Folgen können Reizungen oder gar Verbrennungen sein. Da das erklärte Ziel
dieser Wickelart die Entspannung ist, sollte die Temperatur in Ihrem
Wohlfühlbereich liegen.
Wickel bei Krampfadern oder geschwollenen Beinen
Wenn Sie Krampfadern haben
oder nach langem Stehen oder Sitzen zu schweren, geschwollenen Beinen neigen,
hilft ein kühler Venenwickel (Wadenwickel). Der Kaltreiz entstaut und erfrischt. Sie brauchen:
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Eine Ritterspitz-Tinktur
(Dosierung nach Angaben des Herstellers)
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Meersalz (ein Esslöffel auf einen halben Liter Wasser)
oder Apfelessig (1:2 im Wasser verdünnt) als Zusatz zum Wickelwasser, um die
Wirkung zu verstärken.
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Als Hausmittel hilft
kalter Quark, der etwa 0,5 bis 1 cm dick auf das trockene Innentuch
ausgestrichen wird.
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Breiten Sie das Außentuch und darauf das kleinere
Zwischentuch auf der Liegefläche aus. Ein „Probeliegen“ bestätigt Ihnen die
Maße und die korrekte Lage der Tücher.
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Danach bereiten Sie mit eventuellen Zusätzen das
Innentuch vor.
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Ein warmer Rückenwickel (oder eine
Auflage) hilft bei einem schmerzenden verspannten Rücken.
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Als Zusätze wirken warme, zerkleinerte Kartoffeln (heiß
in das trockene Innentuch gelegt) sowie Johanniskraut– und Lavendelölim
Wickelwasser (Dosierung nach Anweisung des Herstellers) schmerzstillend.
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Warme Körperwickel mit Rosmarinöl (auch als Bad)
kurbeln den Kreislauf an.
Nervosität, Darm- und Menstruationsbeschwerden mit Wickeln zu lindern
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Im Gegensatz zum Rückenwickel verwenden Sie für einen
Bauchwickel ein kleineres Wickeltuch.
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Warm angelegt, beruhigen Schafgarben-
oder Kamillen-Aufguss oder Kümmelöl als Zusatz im Befeuchtungswasser bei
Magen- und Darmbeschwerden, Nervosität und Menstruationsbeschwerden.
Gegen Anzeichen von Erkältung hilft ein warmer Brustwickel
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Bei Erkältungen sorgen
warme Brustwickel für eine bessere Durchblutung, Schleimlösung
und Hustenlinderung
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als Zusätze (zum Befeuchtungswasser bzw. als Auflage
auf das Innentuch) eignen sich zerkleinerte Zwiebeln, Zitronensaft und
leicht angewärmter Magerquark sowie ätherische Öle gegen
Erkältungen.
·
Rücken- und Brustwickel mit Kaltreizen regen Atmung
und Kreislauf an, härten allgemein ab und erfrischen.
Kombinierte Wirksamkeit: Wickel mit Heilpflanzenextrakten
Eine besondere Heilwirkung erzielen Sie, wenn Sie dem Wasser
Heilpflanzenextrakte oder ätherische Öle beigeben. Besonders warme Wickeln
setzen die Öle besonders gut frei. Über die Nasenschleimhaut gelangen sie dann
direkt in den Blutkreislauf. Zur durchblutungsfördernden und entkrampfenden
Wirkung des warmen Wassers gesellen sich so auch noch die positiven Folgen der
Aromatherapie.
Tipp: Ein besonders beliebter Wickelzusatz ist Thymian-Öl. Es wirkt entzündungshemmend und
schleimlösend. Auch Heilerde- und
Quarkwickel hemmen Entzündungen. Sie möchten eher die entspannende und
entkrampfende Wirkung verstärken? Dann sollten sie ein paar Tropfen Lavendelöl
auf den Wickel geben.
Hausmittel als Wickelzusatz: Anwendung und Wirkung
ANWENDUNG |
ZUSATZ |
WIRKUNG |
Husten Rheuma Gelenkentzündung |
Zwiebel roh
schneiden und im Innentuch bis zur Saftbildung drücken |
schmerzlindernd, entzündungshemmend, stoffwechselanregend, schleimlösend,
desinfizierend |
Krampfadern Wasseransammlungen im
Gewebe Prellungen Quetschungen Blutergüsse Insektenstiche und Juckreiz |
Obst-/Apfelessig ohne
weitere Zusätze 1:2 mit dem Wickelwasser verdünnen |
entstauend, durchblutungsanregend,
kühlend |
Husten Muskelverspannungen |
Kartoffeln gekocht
und zerkleinert, auch als Ersatz für Leinsamen |
schmerzlindernd, stark erwärmend |
Husten Bronchitis Schnupfen Nebenhöhlenentzündungen |
Leinsamen, frisch
geschrotet, aus Reformhaus oder Apotheke |
schmerzlindernd, stark
erwärmend, schleimauflösend |
Wasseransammlung im Gewebe Krampfadern Schnupfen Nebenhöhlenentzündungen Schmerzen Entzündungen |
Salz / Meersalz; ein bis zwei Esslöffel auf einen Liter Wickelwasser |
abschwellend, wundheilungsfördernd, entzündungsheilend,
durchblutungsfördernd |
Husten Halsentzündungen |
Zitrone (nur ungespritzte;
bei empfindlicher Haut Reizungen möglich) |
entzündungshemmend,
bakterientötende Wirkung |
Als Kaltreiz: Akute Halsentzündung Krampfadern Venenentzündung (oberflächlich) Sonnenbrand Brustdrüsenentzündung Gelenkentzündung Kopfschmerzen Akute Schwellungen und Entzündungen |
Quark, ein bis zwei Päckchen aus dem Kühlschrank je nach Körperbereich
dünn ausstreichen |
kühlend, abschwellend, entzündungshemmend, schleim- und krampflösend bei
Husten, schmerzlindernd, entgiftend |
Als Warmreiz (körperwarm): Husten Bronchitis Lymphdrüsenschwellung Chronische Gelenkschmerzen |
Quark nur körperwarm auflegen |
chronische Erkrankungen lindernd, beruhigend, schleimlösend,
krampfstillend, schmerzst |
Hitze und Kälteanwendungen: Mit der richtigen Temperatur zu mehr
Wohlbefinden
Doch die Wickel sind nicht die einzige Kneipp Anwendungen, die sich das
Wirkungsprinzip von Wärme und Kälte zunutze machen. Die Thermotherapie umfasst
auch noch zahlreiche andere Einsatzmöglichkeiten.
Kälteanwendungen als Schmerzhilfe
Die Kälte hilft vor allem bei Schmerzen, deren Ursache in einer
Verstauchung, Zerrung oder Überbeanspruchung liegen. Eine 20-minütige
Kälteanwendung kann hierbei bereits helfen und sogar Schwellungen und
Entzündungen mindern. Als Kühlkompresse können Sie ein Kühlpäckchen oder einen
eisgefüllten Plastikbeutel benutzen. Wickeln Sie das Päckchen mit einem
trockenen Handtuch oder Stück Stoff ein – Sie schaffen so eine dünne
Isolierschicht zwischen Haut und Eis, die Erfrierungen vorbeugt.
Achtung: Ein leicht kribbelndes schmerzhaftes Gefühl oder gar
Taubheit sind Warnsignale des Körpers, die Sie auf keinen Fall ignorieren
sollten. Beenden Sie die Kälteanwendung sofort, wenn Sie ein zu starkes
Abkühlen der entsprechenden Körperpartie bemerken.
Wärmeanwendungen bei Verspannungen und Co.
Wenden Sie zunächst keine Wärme bei einem verletzten Muskel oder Gelenk an, denn
die Hitze stimuliert die Durchblutung. Das kann die Schwellung verstärken.
Beginnen Sie mit den Wärmeanwendungen erst, wenn die Schmerzen und die
Schwellung nachgelassen haben – das ist normalerweise etwa 2 oder 3 Tage nach
der Verletzung der Fall.
Wärme entspannt angespannte und entzündete Muskeln und
vermindert die Schmerzen. Bei chronischen Schmerzen – wie bei Arthritis – und zur Muskelentspannung ist Wärme in der
Regel besser geeignet als Kälte. Wenden Sie die Wärme auf der verletzten
Körperregion bis zu dreimal täglich für 20 Minuten an.
Zu den traditionellen Wärmeanwendungen zählen neben Rotlicht- und anderen
Wärmelampen auch Wärmepäckchen, Wärmflasche und warme Kompressen. Ebenso
steigern ein warmes Bad oder eine warme Dusche das Wohlbefinden.
Trockenbürsten: Training für die
Blutgefäße
Die letzte Kneipp Anwendung aktiviert den Kreislauf und stärkt das
Immunsystem – die Rede ist vom Trockenbürsten. In der Regel kommt hierbei eine
Naturborstenbürste mit Stiel zum Einsatz. Da die Bürstenmassage anregend wirkt,
sollten Sie diese nur am Morgen und nicht am Abend durchführen.
Beginnen Sie am rechten Fuß und massieren Sie mit sanftem Druck in
kreisenden Bewegungen an der Außenseite des Beins nach oben und an der
Innenseite wieder nach unten zurück. Nach und nach bearbeiten Sie auf diese
Weise den ganzen Körper, bis Sie die Massage durch das Abbürsten des Rückens
beenden. Das Ganze dauert nur fünf bis zehn Minuten und lässt sich daher
hervorragend in die Morgenroutine einbauen. Um durch das Bürsten gelöste
Hautschüppchen zu entfernen ist es sinnvoll, diese Kneipp Anwendung mit einer
Dusche abzuschließen.
Die Kraft der Natur: Phytotherapie und
Heilkräuter nach Kneipp
Eine milde, aber wirksame Medizin fand
Sebastian Kneipp auch in der Kraft der Natur. Egal ob Tinkturen, Pulver,
Salben, Öle oder Tees – die heilende Wirkung von Kräutern und Pflanzen ist laut
Kneipp nicht zu unterschätzen. Dabei wird jedem Gewächs in der Naturheilkunde eine ganz
eigene Wirkung nachgesagt. Einen kleinen Einblick in die Weiten der
Phytotherapie schenkt Ihnen das folgende Pflanzenlexikon:
·
Lindenblüte: Atemwegsinfekte, grippalen Infekte und trockener Reizhusten
·
Löwenzahn: Störung des Gallenflusses, Erkrankungen der Leben, Appetitlosigkeit,
rheumatische Erkrankungen
·
Melisse: Magen-Darm-Beschwerden, nervöse Herzbeschwerden mit Einschlafstörungen
·
Pfefferminze: krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und
Brechreiz
·
Salbei: Völlegefühl/Blähungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum,
starkes Schwitzen
·
Weidenrinde: rheumatische Erkrankungen/Arthrose, fieberhafte
Erkrankungen, entzündungsbedingte Schmerzzustände, Kopfschmerzen
Eine besondere Rolle spielen dabei auch die ätherischen Öle. Sie kommen
unter andere bei der Aromatherapie zum Einsatz. Hier entsteht die
gesundheitsfördernde Wirkung vor allem durch den starken Duft der Öle. Haben
Sie außerdem gewusst, dass die Gerüche sogar die Stimmung positiv beeinflussen
können?
Kneipp Therapie: Ganzheitliches Konzept
für mehr Wohlbefinden
Bei Kneipp handelt es sich um ein umfangreiches Gesundheitskonzept, das
ohne den Einsatz von Medikamenten auskommt. Der Fokus liegt auf der heilenden
Wirkung des Wassers und der Heilkräuter. Kneipp
Anwendungen sind dabei vor allem für all diejenigen interessant, die Schmerzen,
Erkrankungen oder einer Erkältung mit alternativen Methoden begegnen möchten.
Doch auch wenn Sie keine Beschwerden haben, lohnt es sich, einen genaueren
Blick auf die Kneipp Therapie zu werfen. Denn zahlreiche Anwendungen lindern
nicht nur bestehende Probleme, sondern beugen diese auch vor. Wenn Sie
Ihr Immunsystem stärken oder
Ihrem Körper einfach etwas Gutes tun wollen, sind Sie bei Kneipp richtig.
Lassen Sie sich vom Wellnessaspekt von Vollbädern, Massagen und Co. überzeugen.
5 Tibeter: Ursprung, Wirkung & ÜbungenDie „5
Tibeter" sind ein Ablauf von Übungen, die dem Yoga ähneln. Wer sie als
tägliches Ritual durchführt, erlebt die heilende und aufbauende Wirkung. › mehr lesen
Warum verwenden die meisten Kneipp’schen Anwendungen kaltes
Wasser?
Die Kälte stellt einen besonderen Reiz für den Körper dar. Die Gefäße
verengen sich durch den Kältereiz. Im Anschluss an eine Kneipp Anwendung ist es
immer sehr wichtig, den Körper wieder aufzuwärmen. Gerade dieses Wechselspiel
zwischen Kalt und Warm bringt gesundheitliche Vorteile mit sich: Die
Blutzirkulation kommt in Schwung. Auch das Immun- sowie das Nervensystem werden
gestärkt.
Werden durch Kneipp-Kur-Anwendungen
Schlafstörungen behoben?
Verschiedene Kneipp Anwendungen können der Schlaflosigkeit entgegenwirken.
So hilft beispielsweise ein Entspannungsbad dabei, der Körper herunterzufahren.
Als natürliche Einschlafhilfe dient außerdem auch der Knieguss.
Er senkt den Blutdruck und kann somit gegen Ruhelosigkeit helfen.
Eignen sich die Kneipp Anwendungen auch
für Kinder?
Ja, das alternative Heilkonzept ist auch für den Einsatz bei Kindern
bestens geeignet. Diese freuen sich in der Regel sogar auf die Aktivitäten mit
dem Wasser. Aber Achtung bei kalten Güssen und Bädern bei unter 4-jährigen:
Kleinkinder verlieren sehr schnell Körperwärme und sollten daher nur kurzen
Anwendungen unterzogen werden, um die Gefahr der Unterkühlung zu vermeiden.
Selbstverständlich sollten Kinder während einer Wasseranwendung auch niemals
unbeaufsichtigt bleiben.
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